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Clown für Klinik und Heim

Zu allen Zeiten und in allen Kulturen erinnern Clowns an unsere vitalen, frechen und unbekümmerten Seiten, die wir für die Kultur in den Griff bekommen müssen.

Gerade in Kliniken und Heimen müssen wir uns sehr zusammenreißen, um die wichtigen Ordnungen nicht zu stören. Clowns finden eine Form für diese seelischen Impulse – und das bringt immer Leben in die Bude, befreit mit Lachen oder Weinen.

Als Clown „Hermann Baum“ bringt Georg Brinkmann, so wie seine vielen Kolleginnen und Kollegen, diese Ab-Wechslung in Kliniken und Heime, auf Station und zur OP, zu Kindern und Erwachsenen, Menschen mit Behinderung, alten Menschen und Menschen mit Demenz – eine Aufforderung zu Spaß und gemeinsamem Erleben der eigenen spielerischen, frechen und kreativen Seiten.

Clownszenen

Das ist die Berliner Luft

Irrmi und Frau Fürst wollen irgendwie auf die Reise gehen. Frau Fürst spricht von ihrem Koffer, Irrmi singt „Ich hab noch einen Koffer in Berlin“. Ach, Berlin, das wäre schick, die Reise soll nach Berlin gehen, das wird jetzt am ganzen Tisch verhandelt., Aber das ist so weit weg, wie kommen wir denn da hin? Auto, Zug, dauert alles zu lange. Wir fliegen!

Die immer vornehme Frau Stolz strahlt, wie in Erinnerung an ein vergangenes Nachtleben. Hermann klaut mir sich eine Tulpe aus der Vase und stecke sie ins Knopfloch.

Dann fliegen wir, der Tisch ist das Flugzeug und Steward Hermann zeigt die Notausgänge und die Sauerstoffmasken, was in einen wilden Tanz ausartet.

Wir starten! Protest allerorten, das ist viel zu laut! Gut, dann starten wir nochmal, aber sehr leise.

Irrmi bringt mit dem Stationswagen Getränke, der Tomatensaft wird am Platz handgepresst.

Schon landen wir. Jetzt wollen wir die Stadt erkunden und ziehen los, Irrmi schiebt Frau Fürst, Hermann hat Frau Stolz am Arm. Andere folgen, Herr Kremer schiebt Frau Schulz im Rollstuhl.  Wir wandern über den Flur, zeigen das Brandenburger Tor und den Reichstag, singen „Das ist die Berliner Luft“, als wir umkehren, führen Frau Fürst und Frau Stolz ein wirres, aber sehr zugewandtes Gespräch. Frau Stolz hakt jetzt auch Frau Steinfest unter. Wir fliegen dann zurück mit „Über den Wolken“; die Crew verabschiedet sich und Frau Stolz gibt dem Steward zum Abschied einen Kuss.

Die Wunderwaffe

Stefan ist erst zurückhaltend. Dann sagt er plötzlich: „Ich hab Husten!“ „Was?“ sagt Hermann und kommt ein bisschen näher. „Zeig mal!“ Der Junge hustet und Hermann fliegt zwei Schritte zurück. Stefan lacht und hustet wieder – Hermann fliegt gegen die Wand. Er hustet jetzt immer weiter und Hermann fliegt immer weiter durch die Gegend. Zwischen seinen Riesenlachanfällen findet Stefan immer wieder Zeit zu husten, bis Hermann aus dem Zimmer in den Flur fliegt.

5 Meter doof

Heike ist sauer, weil sie nicht aufstehen darf. „Das ist total doof!!“ „Wie doof?“ fragt Hermann. Allgemeines Unverständnis. „Na, so doof?“ fragt Hermann und zeigt mit der Hand, wie groß das Doof sein könnte. „Ne, mehr!“ sagt Heike. Hermann zeigt größer: „So doof? Das wäre jetzt etwa ein Meter“ – „Ne, viel größer!“ 

Endlich können wir das Doof auf dem Boden messen und müssen das Maßband mehrmals anlegen: Fünf Meter Doof. So doof ist das! Ein ganz schön großes Doof!

Was machen wir jetzt damit? Wir werfen es raus!

Wir wickeln das Maßband zusammen, rollen das Doof darin ein und mit Riesenanlauf und gemeinsamer Kraft laufen Tinta und Hermann durchs Zimmer auf den Balkon und werfen das Doof weit weg. Es fliegt bis zum Kölner Dom. Egal, Hauptsache weg.

Einmal Traumland und zurück

 Nicole ist schon ein Teenager und liegt etwas „stoned“ im Bett. „Ja,“ sagt die Mutter, „die kommt gerade aus der OP.“  Darauf meint Hermann, das sei schon okay, wir zwei Clowns wären ja auch nur ein Traum. Das schafft sofort eine ganz sonderbar schwebende, surreale Atmosphäre. Tinta bittet Nicole, in ihrem Traum auf einem Delfin reiten zu dürfen, das habe sie sich schon immer gewünscht. Sie steigt auf einen unbenutzten Nachttisch und reitet darauf. Hermann bittet jetzt darum, im Traum ein Delfinreitlied zu singen. Das machen sie und es wird sehr poetisch, wir wissen selber bald nicht mehr genau, ob das echt ist oder nicht.

Schließlich verabschieden wir uns. Das war so schön, Nicole darf uns jederzeit wieder träumen, wenn sie will.

Der schlafende Riese

Patrick’s Vater, schläft tief und fest auf der Elternliege. Wir flüstern und machen alles in Zeitlupe und leise, dann wenden wir uns zu Patrick’s Begeisterung dem schlafenden Riese zu – wir vermessen ihn, riechen an seinen Füßen, verstecken seine Schlappen, er bekommt den Stoffelefant aufs Kissen über den Kopf und am Schluss blasen wir einen Luftballon auf, malen ein Frauengesicht darauf und legen ihm das in den Arm. Und verschwinden.

Frau Meiers Katze

Sonst schreit Frau Meier nur und alle anderen Bewohner im Aufenthaltsraum regen sich über ihre scharfe hohe Stimme auf. Aber heute hat Irrmi sie in ein Frauengespräch bekommen. „Nein, Männer haben mich nie interessiert!“ meint Frau Meier gerade. „Und Frauen?“ – „Nein, Frauen erst recht nicht.“ – Pause – „Und Tiere?“ Jetzt strahlt sie. „Ja Tiere!“ Sie landen bei Katzen. „Herr Baum ist eine prima Katze!“ meint Irrmi, und der miaut zur Bestätigung  sehr gekonnt. Jetzt soll er zu ihr kommen, das tut er, er legt seinen Kopf auf ihren Schoß und schnurrt sie an. Die männerfeindliche Frau Meier lässt sich anmaunzen, streichelt den Kopf der Katze, redet mit ganz weicher Stimme mit ihr, die beiden legen den Kopf an die Schultern. Sie gibt ihr Kaffee aus der Tasse zu trinken, bis die Katze wieder weg muss. Katzen sind ja sehr eigenwillige Tiere.

Der WDR hat Clown Hermann bei der OP-Begleitung in der Kinderklinik St. Augustin besucht.

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Dieses gemeinsame Projekt des Fördervereins VfK und der Stiftung „Humor hilft heilen“ (HHH) wurde 2023 mit einem Sonderpreis des MSD Gesundheitspreises ausgezeichnet.

www.vfk-sanktaugustin.de
www.humorhilftheilen.de

Mein Sohn hat zu Hause von Ihnen erzählt. Jetzt fragen seine Geschwister,
wann sie auch operiert werden können.“
 

Lehrangebote

Der Clown in der OP-Begleitung - Workshop

Spielen, bis der Arzt kommt
Der Clown in der OP-Begleitung für Kinder

Stell Dir vor, Du wirst operiert und schläfst lachend ein!

Die Begleitung eines Kindes vom Wartezimmer bis zur Narkose unterscheidet sich sehr von üblichen Clownsvisiten. Dabei ist sie sehr intensiv und meistens sehr beglückend.

Welche Kompetenzen muss ich als Klinikclown umwandeln oder neu erwerben, auf welche kann ich zurückgreifen?

Auf welche neuen Begleitumstände muss ich mich einstellen?

Wie kann ich in meiner Einrichtung für dieses Angebot werben und es integrieren?

Das Seminar richtet sich an erfahrene Klinikclowns. Er ist jedoch so aufgebaut, dass auch Clowns mit wenig oder keiner Erfahrung teilnehmen können.

Der Clown und die Sprache - Workshop

Was ein Clown zu sagen hat
Der Clown und die Sprache

Nicht immer ist die Sprache für clowneske Improvisationen hilfreich. Manchmal steht sie im Weg oder es bedarf einer besonderen, clownesken Form.

Aus dem Workshop für OP-Clownerie entstanden, bietet dieses Seminar Spielformen an, die das besondere Potential des sprachlichen und des nonverbalen Spiels speziell für Klinikclowns erlebbar machen. Er richtet sich an erfahrene Klinikclowns, ist jedoch so aufgebaut, dass auch Clowns mit wenig oder keiner Erfahrung teilnehmen können.

Der Musikclown und sein Partner - Workshop

Mein Partner, die Musik und ich
Warum ein Duo kein Duett sein muss

Die Musik spielt in der Klinikclownerie eine große Rolle. Sie ist ja auch schön.
Aber manchmal ist sie auch eine Diva, die gern den einen Clown ganz für sich haben will! Da kann es schon mal sein, dass der andere Clown nicht richtig weiß, wo er mit sich hinsoll.

Was mache ich als Partner, wenn ich vielleicht nicht so musikalisch bin?
Muss ich meinen Musikpartner immer unterstützen oder kann ich der Musik einen clownesken Dreh geben?
Können wir die Musik auch szenisch einbetten?

Um diese und andere Fragen zum „etwas anderen“ Umgang mit der Musik in der Klinikclownerie Thema geht es in diesem Workshop. Denn es gibt eine Vielzahl von komischen Möglichkeiten und Varianten, wie sich der Duo-Clown zu seinem musizierenden Partner positionieren kann. Diese werden im Workshop probiert und geübt.

Mitzubringen sind Trainingskleidung, Clownsnase, ein Instrument und/oder ein auswendig singbares Lied und ein bis zwei Requisiten.

Humorworkshop

Das wäre doch gelacht!
Humorworkshop

Humor ist die Fähigkeit, die Dinge von ihrer leichten und heiteren Seite zu sehen und zu nehmen. Humor ist ein „soziales Schmiermittel“, glättet Konflikte, findet unkonventionelle Lösungen, mindert Druck und ist daher ein hervorragendes Mittel gegen Stress und Schwermut.

Jeder hat diese Fähigkeit! Doch im Alltag gerät sie häufig unter die Räder.

Humor kann man nicht verordnen und erzwingen – aber man kann ihn üben!

Humor in der Pflege - Vortrag

Lebens-mittel oder Sahnehäubchen?
Humor in der Pflege

Humor gehört zu den sogenannten „soft skills“ der Pflegekompetenzen. In den letzten Jahren ist seine Wichtigkeit immer mehr erkannt und benannt worden. Aber was ist Humor eigentlich? Kann man ihn erlernen? Braucht man das ein bestimmtes Talent? Wendet man ihn an oder geschieht er? Wann geht er schief? Und warum sollte er im ernsten Bereich der Kranken- und Altenpflege angewendet werden?

Der Vortrag beschreibt die Wirkung und Wirkungsweise von Humor und seine Rolle im seriösen Bereich des Gesundheitswesens. Ein naturgemäß lehrreicher wie heiterer Vortrag mit Beispielen aus der Pflege und der Klinikclownerie.

Der Clown in der OP-Begleitung - Vortrag

Spielen, bis der Arzt kommt
Der Clown in der OP-Begleitung für Kinder

Im Buch der Klinikclownerie ist die OP-Begleitung ein junges Kapitel. Sie unterscheidet sich sehr von üblichen Visiten und ist dabei eine sehr intensive und beglückende Arbeit.

Georg Brinkmann begleitet als Clown Kinder und ihre Eltern vom Wartezimmer bis zur Narkose. In diesem Vortrag berichtet er mit Fallbeispielen von seiner Arbeit, ihrem Konzept und dem speziellen klinischem Setting. Ebenso gibt er Tipps, wie man dieses Angebot in den klinischen Ablauf integrieren kann.

Was die Pflege von der Clownerie lernen kann - Vortrag

„Der will nur spielen“
Was die Kinderpflege von der Clownerie lernen kann

Die Pflege und die Clownerie nehmen im Umgang mit Patientinnen und Patienten entgegengesetzte Positionen ein: Bei Pflegekräften stehen zielgerichtete, geplante und teilweise unangenehme Interventionen im Vordergrund, bei den Clowns zielloses, verdrehtes und spaßvolles Interagieren.

Wie Erfahrungen aus der Klinikclownsarbeit und die dahinterstehende Haltung auch der Pflege helfen können, mit Patientinnen und Patienten in einen tragfähigen Kontakt zu kommen, wird in einem Trainingsprogramm für Pflegekräfte am Uniklinikum in Bonn erprobt. Der Vortrag informiert über die Erfahrungen aus diesem neuen Lehrprojekt.

„Meine Tochter lacht ja gern, aber so viel wie heute hat sie schon lange nicht mehr gelacht.“

„Georgs Art anzuleiten ist sehr wertschätzend und absolut passend für das Thema. Die Spiele waren abwechslungsreich und wunderbar vorbereitend auf das bevorstehende Clownsspiel.“

eine Teilnehmerin

Georg Brinkmann

Clownausbildung am TuT Hannover

Workshops bei Dieter Bartels, Michael Christensen, Moshe Cohen, Hilde Cromheecke, Avner Eisenberg, Laura Fernandez, Andreas Hartman, Ton Kurtjens, Lila Monti, This Zogg u.v.a.

Klinikclown und Humortrainer bei „Humor hilft heilen“ und „wir bringen ein Lachen“
Mitglied im Team künstlerische Leitung bei der Stiftung „Humor hilft heilen“

Dozent am Ausbildungszentrum für Pflegeberufe des Universitätsklinikums Bonn